In der letzten Ferienwoche (24.08.- 28.08.2020) machte ich ein Ferienpraktikum im Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e. V. (BSVS) in Leipzig. Das ist ein Verein für blinde und sehbehinderte Menschen, der sie unterstützt und Aktivitäten wie gemeinsame Ausflüge oder Treffs (Tischball, Tandem, Museum, Bowling u.s.w.) anbietet.
Eigentlich wollte ich dort in der 9. Klasse mein zweiwöchiges Schülerpraktikum machen, aber durch Corona fiel das aus. Weil ich wissen wollte, wie es ist, in diesem Verein zu arbeiten, fragte ich nach, ob ein Ferienpraktikum möglich wäre. Dafür musste ich mit meinen Eltern ein Formular über Datenschutz und Schweigepflicht über persönliche Informationen unterschreiben.
Am Montag, den 24. August war ich mit einer Kollegin im Außendienst. Da besucht man blinde oder sehgeschädigte Leute, redet mit ihnen und unterstützt sie bei alltäglichen Dingen, zum Beispiel beim Einkaufen, Arzt- oder Amtsbesuchen.
Dienstag war ich von 9 Uhr bis 18 Uhr im Büro in der Beratungsstelle. Hierher kommen Personen, wenn sie neue Hilfsmittel brauchen oder wenn sie Fragen über das Leben mit Sehproblemen haben oder wenn sie auf einmal damit konfrontiert werden und nicht wissen, wie sie ihr weiteres Leben gestalten sollen. Ich durfte Quittungen stempeln und bei einer Vorstandssitzung dabei sein. Außerdem konnte ich auch bei einem Beratungsgespräch mit dabei sein.
Wieder im Außendienst war ich am Mittwoch. Leider war das ein stürmischer Tag, so konnten wir nicht viel unternehmen und machten einen kleinen Spaziergang.
Am Donnerstag war ein Segelnachmittag, zu dem man sich anmelden konnte. Am Cospudener See konnten wir mit erfahrenen Seglern in See stechen und etwas über das Segeln erfahren. Hinterher gab es gegrillte Bratwurst im Brötchen.
Den letzten Praktikumstag verbrachte ich von neun bis zwölf Uhr in der Beratungsstelle, wo ich mir Hilfsmittel anschauen und ausprobieren durfte, zum Beispiel einen Computer mit speziellen Einstellungen (Ansage, was man schreibt) und einem Braillefeld (Geschriebenes am Computer unter Tastatur in Brailleschrift abgebildet), Braillebuchstaben (Buchstaben für die „Blindenschrift“) und eine Punktschriftmaschine.
Das war ein interessantes Praktikum mit neuen Erfahrungen. Besonders gut gefallen hat mir der Segelnachmittag, denn ich war vorher noch nie segeln. Mein längster Praktikumstag war am Dienstag in der Beratungsstelle. Obwohl es ein sehr langer Tag war; hatte ich viel Spaß, da ich viele neue Sachen erfahren habe und auch viele Fragen hatte. Im Büro war es sehr interessant, weil es dort viele Hilfsmittel gab, die bei Beratungen gezeigt und angeboten werden. Ebenfalls interessant war der Außendienst, weil man persönlich betroffene Personen unterstützt.
Ich würde euch allen ein Praktikum in Bereichen, die ihr besser kennenlernen wollt, empfehlen.
(Quelle: Jasmin)