Zu Gast beim Lions-Club Dresden Centrum

Auf Einladung des Lions-Clubs Dresden Centrum nahmen wir am 15.06.2024 an einer Clubveranstaltung teil, die im Restaurant des Golfclubs Herzogswalde stattfand.

Der Lions-Club Dresden Centrum wurde 1996 gegründet und geht seitdem seiner gemeinnützigen Arbeit nach. Die Mitglieder fördern die unterschiedlichsten sozialen und gemeinnützigen Projekte, so z. B.  die Finanzierung von Katarakt-Operationen (Grauer Star) oder den Bau von Trinkwasserbrunnen in Entwicklungsländern. Aber auch hier in Sachsen unterstützen sie die Selbsthilfearbeit dort, wo eine eigentlich dringende Förderung fehlt. So war es auch diesmal. Gemeinsam mit dem Sternenkinder e. V. und der Trauerbegleitung von Lacrima, einem Projekt der Johanniter, konnten wir jeweils einen Scheck in Höhe von 2.000 EUR in Empfang nehmen.

Herr Schneider bekommt vom Präsidenten des Loins Club Dresden Centrum und einem weiteren Vorstandsmitglied die Spende in Höhe von 2.000 Euro überreicht. Sie stehen vor einer großen Fensterfront und im Hintergrund ist ein Goldplatz sowie bewölkter Himmel zu sehen.
Foto: Lions Club Dresden Centrum

Im Namen des Landesvorstandes und der derzeit 1.147 Mitglieder unseres Vereins bedankte sich der Landesvorstandsvorsitzende für diese großzügige Spende, die für uns auch eine Würdigung unserer Arbeit darstellt.

Wir werden diese Summe für die Optimierung der Möglichkeiten zur Wissensvermittlung lebenspraktischer Fertigkeiten unserer betroffenen Menschen einsetzen.

Im weiteren Verlauf des Treffens wurden durch den Präsidenten, Herrn Thomas Kästner, Clubmitglieder für ihre aktive Arbeit mit verschiedenen Medaillen geehrt. Eine ganz besondere Auszeichnung wurde Herrn Professor Dr. Holzhauser mit der Verleihung der Mitgliedschaft auf Lebenszeit für seinen herausragenden Einsatz zuteil. Er initiierte und organisierte nicht nur die Gründung des Dresdner Clubs, er setzte auch seine Idee zur Finanzierung von Katarakt-Operationen ins Werk. Im Laufe der Jahre kam so insgesamt eine Summe von 1,5 Mio. EUR zusammen, die es ermöglichte, vielen Menschen auf der Welt das Augenlicht zurückzugeben. Das ist speziell für uns Betroffene „ganz großes Kino“, wie es auch von den Anwesenden selbst bezeichnet wurde.

Es tut einfach gut und macht Hoffnung, einmal hautnah zu erleben, wie sich hier für den Mitmenschen eingesetzt wird, ohne dabei ständig im „Licht der Öffentlichkeit“ stehen zu wollen.

Wir bedanken uns noch einmal für dieses Erlebnis und den Scheck und wünschen dem Lions-Club Dresden Centrum weiterhin viel Erfolg!

Andreas Schneider
Landesvorstandsvorsitzender

Tag der offenen Tür Aura-Pension Villa Rochsburg

Ein fröhliches Miteinander gab es am 8. Juni wieder zum Tag der offenen Tür in der Villa Rochsburg. Sieben Mitglieder der RG Annaberg machten sich Samstagmorgen auf den Weg nach Rochsburg. Pünktlich um 10:00 Uhr wurde die Veranstaltung durch Frau Mehlhorn eröffnet.

Man konnte viele alte, aber auch einige neue Gesichter unter den Gästen entdecken. Natürlich nutzten vor allem die Gäste, welche die Villa noch nicht kannten, die Möglichkeit einer Besichtigung. Während sich andere am Stand des Landeshilfsmittelzentrums umschauten und sich über Neuheiten beraten ließen.

Zwei ältere Damen stehen vor der Bar und trinken Erdbeerbowle.
Foto: RG Annaberg-Buchholz/KO Erzgebirge/BSVS)

Bei einem leckeren Mittagessen und Kaffee und Kuchen konnte man miteinander ins Gespräch kommen.

Drei Musiker spielen unter einem Pavillon, auf einem Akkordeon, einer Bass- und Akustikgitarre. Im Hintergrund sind Bäume und das Seniorenheim Rochsburg zu sehen.
Foto: RG Annaberg-Buchholz/KO Erzgebirge/BSVS)

Selbstverständlich durfte an so einem Tag die musikalische Unterhaltung nicht fehlen. Wo ganz mutige dann auch eine flotte Sohle aufs Parkett legten. Es war rundum eine gelungene Veranstaltung und die Mitarbeiter der Villa Rochsburg können mit Sicherheit bald neue Gäste in ihrem Haus begrüßen.

Zwei ältere Damen tanzen zu der Bandmusik. Im Hintergrund sitzen weitere Besucher an Tischgruppen.
Foto: RG Annaberg-Buchholz/KO Erzgebirge/BSVS)

Gegen 17:00 Uhr ging es dann wieder nach Hause. Bis zum nächsten Mal.

(geschrieben von Judith Dolny, Vorsitzende Kreisorganisation Erzgebirge)

Besuch Annaberger Kät

Seit über 500 Jahren gibt es in Annaberg-Buchholz die Annaberger Kät. Das größte Volksfest in Sachsen. Andere würden wohl einfach Rummel sagen, aber für uns Erzgebirger ist es unsere Kät. Entstanden aus dem Fest zur Dreieinigkeit. Da der Erzgebirger es aber nicht so mit dem Hochdeutsch hat, heißt es bei uns Dreienischkät und so blieb irgendwann nur Kät übrig.

Gruppenbild der KÄT-Besucher aus der Kreisorganisation Erzgebirge. Im Hintergrund sind kleine Fahrgeschäfte, Laub- und Nadelbäume und Mehrfamilienhäuser. Am oberen Bildrand ist ein blauer Himmel mit großen weißen Wolken.
Foto: RG Annaberg-Bucholz/KO Erzgebirge/BSVS

Auf der Kät kommt jeder auf seine Kosten. Entweder versucht man sein Glück an der Losbude, genießt eine Fahrt mit dem Riesenrad oder auch etwas Wilderes, wenn gewünscht. Natürlich gibt es auch zahlreiche kulinarische Köstlichkeiten.

Damit auch Menschen mit Einschränkung dies einmal ganz entspannt ausprobieren können, haben sie immer am Donnerstag von 10:00 – 12:00 Uhr die Möglichkeit dazu.

Da mussten einige Mitglieder der RG Annaberg natürlich dabei sein. Während manche eine Runde mit dem Riesenrad drehten, testeten andere die Stärke ihres Magens beim Breakdance. Ganz mutig war ein Mitglied. Mit fast 81 Jahren ließ er sich von 80 Metern Höhe mit 100 km/h in die Tiefe fallen, einfach nur Wahnsinn.

KÄT-Attraktion Fortress Tower (Festungsturm, Fallturm) im Hintergrund ist blauer Himmel mit großen weißen Wolken.
Foto: RG Annaberg-Bucholz/KO Erzgebirge/BSVS

Großen Spaß hatten wir im Spiegellabyrinth, wo wir auf der Suche nach dem Ausgang durch die Gänge irrten. Vor allem da man als blinder Mensch klar im Vorteil ist, da man von seinem Spiegelbild nicht abgelenkt wird. Ebenfalls sehr lustig und abenteuerlich war das Fun-Haus. Hier gab es alle möglichen Hindernisse zu überwinden. Seien es bewegliche Bodenplatten, Drehscheiben oder riesige Schaumgummiwalzen, wo man sich durchquetschen musste.

Haus des Spiegellabyrinths mit drei Etagen, davor stehen Besucher, rechts davon sind Laubbäume und auf der linken Seite stehen Autos und eine weitere KÄT-Attraktion. Im Hintergrund ist ein blauer Himmel mit großen weißen Wolken.
Foto: RG Annaberg-Bucholz/KO Erzgebirge/BSVS

Selbstverständlich gab es danach auch noch etwas Leckeres zu essen, was nach dem ganzen Adrenalinausstoß auch bitter nötig war.

Viele Menschen mit einer Einschränkung nutzen jedes Jahr die Möglichkeit, die Annaberger Kät außerhalb der regulären Öffnungszeit zu besuchen. Denn gerade für Rollstuhlfahrer oder Menschen mit einer geistigen Einschränkung ist es sonst oftmals schwierig.

Blick von oben auf die KÄT, im Hintergrund sind begrünte Berge sowie Waldstücke. Am oberen Bildrand ist ein blauer Himmel mit vereinzelten weißen Wolken.
Foto: RG Annaberg-Bucholz/KO Erzgebirge/BSVS

Darum geht mein Dank an die Stadt Annaberg und vor allem an die Schausteller, die dies möglich machen.

Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr.

(geschrieben von Judith Dolny, Vorsitzende Kreisorganisation Erzgebirge)

Appell des Verbandsrates des DBSV „Inklusion braucht Demokratie und Demokratie braucht Inklusion: Gemeinsam gegen rechtsextreme Kräfte“

Liebe Verbandsmitglieder, Partner, Förderer, Freunde und Unterstützer, werte Mitarbeitenden in allen Strukturen unserer BSVS-Familie, sehr geehrte Mitunterzeichner unserer gemeinsamen Forderungen zur Landtagswahl in Sachsen,

aus gegebenem Anlass erhalten Sie nachstehend den dringenden Appell der Verbandsratssitzung aus Düsseldorf vom 24.05.2024, den wir als die im DBSV organisierten 18 Landesvereine zusammen mit unseren kooperativen Mitgliedern einstimmig verabschiedet haben.

Jetzt kommt es auf JEDEN an, auch eine einzelne Stimme ZÄHLT!!!

Bitte teilen Sie diesen Appell in Ihren Vereins-, Einrichtungs- und Unternehmensstrukturen sowie auch in Ihrem privaten Umfeld, sorgen Sie so mit, für eine gemeinsame starke Stimme gegen rechtsextremistische Kräfte in Sachsen, Deutschland und Europa.

Landesvorstand des BSVS e.V.

DBSV verabschiedet Appell gegen rechtsextreme Kräfte

Liebe Leserinnen und Leser,

der Deutsche Blinden und-Sehbehindertenverband (DBSV) hat auf seinem Verbandsrat in Düsseldorf den folgenden Appell verabschiedet:

Inklusion braucht Demokratie und Demokratie braucht Inklusion: Gemeinsam gegen rechtsextreme Kräfte

Appell des Verbandsrates des DBSV

Rechtsextreme Kräfte bedrohen Demokratie und Menschenrechte. Wer Inklusion als „Ideologieprojekt“ bezeichnet, der spricht Menschen mit Behinderungen ihr Menschenrecht auf Teilhabe ab. Eine solche Agenda ist für uns weder auf politischer noch auf gesellschaftlicher Ebene diskutabel.

Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV) tritt für eine inklusive, vielfältige und offene Gesellschaft ein, in der alle Menschenrechte und Grundfreiheiten geachtet und gelebt werden. Er erteilt jeglicher Form von Diskriminierung, Ausgrenzung und Gewalt eine klare Absage!

Der DBSV versteht sich als Teil der zivilgesellschaftlichen Brandmauer gegen Rechtsaußen. Alle Demokratinnen und Demokraten sind aufgefordert, ihren Beitrag zu leisten, um die Würde des Menschen zu schützen und Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und unser Grundgesetz zu verteidigen.

Den Staat, die demokratischen Parteien und die für staatliches Handeln verantwortlichen Institutionen fordern wir auf, Gefahren für unsere Demokratie, die Vielfalt und die Menschenrechte abzuwehren. Wenn Menschen mit Behinderungen von rechtsextremen Kräften an den Rand gedrängt werden sollen, braucht unsere Gesellschaft Zusammenhalt und Entschlossenheit!

Gehen Sie wählen! Geben Sie bei den anstehenden Wahlen Ihre Stimme der Demokratie und damit auch der Inklusion!

(Quelle: [dbsv-direkt] Nr. 30-24 DBSV verabschiedet Appell gegen rechtsextreme Kräfte)

So sehen Sieger aus

Auch dieses Jahr gab es wieder eine Europameisterschaft im Parakegeln. Dieses Mal fand sie vom 11. bis 18. Mai 2024 in Sierakow/Polen statt. Für Deutschland hatten sich 11 Athleten qualifiziert und darunter auch drei Sachsen.

Die ersten beiden Tage liefen sehr entspannt, da ein Teil erst noch zu den augenmedizinischen Untersuchungen musste. So hatten wir reichlich Zeit, erstmal die Umgebung zu erkunden. Wir waren in einem Hotel nicht weit von Sierakow untergebracht. Umgeben von Wald, einigen Seen und unzähligen Mücken. Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen wanderten wir nach Sierakow, spazierten am See entlang und der Eine oder Andere gönnte sich ein Eis.

Am Dienstag ging es dann los. Insgesamt waren 82 Athleten aus 8 Ländern am Start. Neben Deutschland waren vertreten: Tschechien, Slowakei, Slowenien, Serbien, Rumänien, Kroatien und natürlich das Gastgeberland Polen. Diese wurden je nach Sehvermögen in drei Kategorien eingeteilt. B1 für vollblind, B2 für hochgradig sehbehindert und B3 für sehbehindert.

Die ersten zwei Tage fanden die Vorfinale statt, mit denen man sich für das Finale qualifizieren konnte. Was auch immerhin zwei von den Sachsen gelang. Bei den Damen B1 konnten sich 6 Athleten qualifizieren. Dies gelang Christine Schoffer (KO Dresden) mit 488 Holz. Bei den Herren B1 hatten 8 Athleten die Chance, das Finale zu erreichen. Frank Grunert (KO Erzgebirge) gelang dies mit 584 Holz. Beide landeten damit in ihrer Kategorie auf dem dritten Platz.

Am Donnerstag hieß es aber erstmal auf zum Tandem Mix. Ein kurzweiliges, aber sehr spannendes Kegelspiel. Hier treten die Athleten als Team an. Nehmen wir als Beispiel die Kategorie B1. Eine Dame und ein Herr aus dem gleichen Land bilden ein Team. Man benötigt mindestens acht Teams; sind es mehr, gibt es eine Qualifikationsrunde. Hat man diese überstanden, kommt man ins Halbfinale. Hier muss dann das schlechteste Team gegen das Beste antreten. Gespielt werden immer 20 Kugeln. Also jeder Spieler aus einem Team hat 10 Wurf. Das Team mit der höchsten Holzzahl erhält einen Punkt. Danach wechselt man die Bahn und macht das Gleiche noch einmal. Bei Gleichstand gibt es ein Stechen. Das Team mit zwei Punkten ist dann eine Runde weiter. So kann man sich bis zum Finale vorkämpfen. Für Deutschland traten bei den Vollblinden zwei Teams an. Das eine Team bestehend aus Christine Schoffer und Tilo Berent konnten so die bronzene Medaille für Deutschland holen.

Am Freitag standen nun die Finale an. Die Konkurrenz war riesig und dementsprechend groß die Aufregung. Christine Schoffer zeigte eine großartige Leistung und schaffte es so in der Einzelwertung auf den zweiten Platz und in der Kombiwertung, hier werden die Resultate vom Vorfinale und Finale zusammengezählt, auf den dritten Platz.

Spannend wurde es dann noch einmal im Finale der Männer B 1. Polen hatte ganz schön was vorgelegt. Die Halle bebte vor Spannung und von allen Seiten hörte man Anfeuerungsrufe in den verschiedenen Landessprachen. Doch Frank Grunert blieb gelassen und spielte von Anfang an eine ruhige Kugel und so gelang ihm das Unglaubliche. Mit 622 Holz wurde Frank Grunert Europameister in der Einzelwertung und in der Kombi holte er Silber. Es war der Wahnsinn.

Insgesamt erkämpften sich die deutschen Athleten 6 Medaillen.

Nach den Siegerehrungen, wo wir dank Frank die deutsche Nationalhymne zum Besten geben konnten, ging die 23. Europameisterschaft mit einem Bankett zu Ende.

Unser Dank geht nach Polen, wo wir eine unglaublich gut organisierte und würdige Veranstaltung erlegen durften.

Bis dahin, wenn es wieder heißt: sieme, achte, neune Holz, Holz, Holz.

(Text: Judith Dolny, Vorsitzende KO Erzgebirge, Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e.V.)