Exkursion – Regionalgruppe Hoyerswerda zur Kamelienschau nach Königsbrück

Der 20. Februar des Jahres 2020 wird den Teilnehmern der Exkursion der Regionalgruppe Hoyerswerda des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Sachsen e. V. Kreisorganisation Bautzen noch lange im Gedächtnis bleiben. Christine Pavelka organisierte für 21 Teilnehmer zur nunmehr 21. Kameliensaison eine Busreise.

Eine Schülerin zeigt einem Besucher die Kamelieblüten
Foto: Reinhard Hoffmann

Jedes Jahr besuchen tausende Gäste aus ganz Deutschland die Kamelienaustellung in der Stadt an der Via Regia im Landkreis Bautzen. Die am weitesten Gereisten kamen aus den USA. Im Gewächshaus am Königsbrücker Schloss verzaubern etwa 150 Kamelienpflanzen mit ihren prachtvollen Blüten in Rot, Weiß oder Pink. Einmalig in ganz Deutschlandwerden werden in dem 6 mal 26 m großen Gewächshaus drei Generationen dieser schönen Pflanzen gezeigt. Die ältesten Exemplare sind etwa 190 Jahre alt.

Die Betreuung und Pflege hat der Heimatverein Königsbrück und Umgebung übernommen. Der Verein hat 70 Mitglieder, die sich in ungezählten Stunden ehrenamtlicher Arbeit geradezu aufopferungsvoll um ihre blühenden Schätze kümmern. Deren Vorsitzender Peter Sonntag und die 20 Mitglieder der Kameliengruppe des Vereins bieten seit drei Jahren Führungen für Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen an. Der Verein kann sich dabei auf eine langjährige Partnerschaft mit der Arthur-Kiessling -Oberschule Königsbrück stützen. Doris Füssel, Mitglied des Heimatvereins und von manchen der Enthusiasten „Mutter der Kamelien“ genannt, betreut für Schülerinnen der Klassen 4 bis 7 ein Ganztagsangebot zur Pflege der Kamelien über das ganze Jahr.

Kameliendamen "Schneeweißchen" und "Rosenrot"
Foto: Reinhard Hoffmann

Am 20. Februar begrüßten neben den Kameliendamen „Schneeweißchen“ und „Rosenrot“ auch sieben Königsbrücker Schülerinnen die Gäste aus Hoyerswerda. Lilli, Lina, Cindy, Aidilie, Olivia, Johanna und Marie nahmen die Seniorinnen und Senioren gleich an der Treppe zum Gewächshaus in Empfang. Marie aus der Zehnten ist nun schon zum dritten Mal dabei und kann den Jüngeren den einen oder anderen Tipp geben. Sie erzählt mir stolz, wie im vorigen Jahr ein älterer Herr ihr sehr herzlich für das Erlebnis Kamelienschau gedankt hat, weil „sie mir für 30 Minuten die Pracht dieser Schau erlebbar gemacht hat.“ Es ist beeindruckend, wie einfühlsam an diesem Nachmittag Mattea mit Frau Fram aus Hoyerswerda durch das enge Gewächshaus geht. Hand in Hand stehen sie vor den Blüten einer rosafarbenen Kamelie. Gemeinsam erstasten sie die Blüten am Strauch. Die Dame aus Hoyerswerda ist voll des Lobes und Dankes für ihre junge Begleiterin.

Eine Besucherin wird von einer Schülerin durch die Kamlienschau geführt
Foto: Reinhard Hoffmann

Zauberhaft, so sagt eine Seniorin neben mir. Für Interessierte entziffert Steffen Krenz aus Hoyerswerda im Gang des Gewächshauses eine Texttafel, ausgefertigt in der Form „Vollschrift“ der Blindenschrift. Dabei erklärt ihm Johanna zusätzliche Details zu IHREN Kamelien, ihrem wechselvollen Schicksal und der derzeitigen Pracht. Die Besucher aus Hoyerswerda sind sehr angetan von dieser Schrifttafel, die eine gute Ergänzung zu den Ausführern der Gästebetreuer ist.

Die Königsbrücker stehen im Austausch mit Kamelienfreunden und Züchtern in Deutschland und so kamen 2016 die seltenen Duftkamelien nach Königsbrück. Sie sind eine besondere Art, denn die meisten der Blüten der 150 Kamelienarten in der Welt sind geruchslos. Den Geruch dieser Kamelien bezeichnet Heimatsvereinsvorsitzender Peter Sonntag als einen Hauch von Feenduft. Und zur Überraschung aller zeigen die beiden Kameliendamen Franziska und Marie einen Flakon Kamelienparfüm. Diese neue Kreation, auch so eine Idee des Heimatvereins, wird erstmals am 1. März im Gewächshaus zu bewundern und zu kaufen sein. Der nächste Höhepunkt wird am 3. März ein Märchenrundgang mit Kindern der Kita sein.

Respekt und ein großes Danke deshalb auch von dieser Stelle an die Mitglieder des Vereins.

(Quelle: Reinhard Hoffmann)

ACHTUNG: DIE VERANSTALTUNG Tag der vergrößernden Sehhilfen in Zwickau IST VORERST ABGESAGT!!!

Bereits zum 5. Mal führen wir, der Blinden- und Sehbehindertenverband des Landkreises Zwickau, mit dem Optikunternehmen KL Pro Sehen (Hauptstraße 4) einen Tag für sehbehinderte Menschen am 25. März 2020, von 10.00 bis 17.00 Uhr in Zwickau durch.

Das zahlreiche Angebot an Ausstellern von Hilfsmitteln und die Beratungsmöglichkeiten vor Ort sind für Betroffene, Angehörige und Interessierte eine sehr gute Informationsmöglichkeit.
Vorträge von Ausstellern und Augenärzten geben zusätzliche Anreize, den Tag mit uns zu verbringen.

Nutzen sie die einmalige Gelegenheit, denn wir werden erst 2022 wieder einen solchen Tag organisieren.

Anreise vom Zwickau Hbf:
1. Variante:
Mit dem Stadt-Bus Linie 10 in Richtung Neumarkt fahren. Dort umsteigen in die Straßenbahn Linie 3 nach Planitz (2 Stationen) und am Hauptmarkt aussteigen.
2. Variante
Mit der Vogtlandbahn in die Innenstadt Haltestelle Zentrum fahren. Von dort aus in Fahrtrichtung weitergehen in die Innere Schneeberger Straße. Nach der Häuserzeile ist man direkt beim Rathaus (Hauptmarkt).

Immer mehr Beiträge des MDR barrierefrei

Bild (v.li.): Prof. Dr Karola Wille (MDR-Intendantin), Prof. Dr. Thomas Kahlisch (Direktor der Deutschen Zentralbücherei für Blinde) und Georg Schmolz (Leiter Barrierefreiheit)
MDR Spitzentreffen der Behindertenverbände – 29.01.2020 – im Bild (v.li.): Prof. Dr Karola Wille (MDR-Intendantin), Prof. Dr. Thomas Kahlisch (Direktor der Deutschen Zentralbücherei für Blinde) und Georg Schmolz (Leiter Barrierefreiheit),

Wie es nun schon seit einigen Jahren Tradition ist, empfing die Intendantin des Mitteldeutschen Rundfunks, Frau Professor Carola Wille Ende Januar wieder Vertreter von Behindertenverbänden und Selbsthilfeorganisationen zum jährlichen Spitzengespräch zum Thema Barrierefreiheit. Den Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen vertrat dessen Pressesprecher. Das Motto des Gespräches lautete „miteinander leben“. Anliegen des MDR war und ist es stets, die Teilhabe aller an den Programmen der Sendeanstalt sicherzustellen, unterstrich Frau Professor Wille. Dazu gehört es auch, die Barrierefreiheit auf den Internetseiten durchgängig zu sichern, so die Intendantin weiter. Die Mediathek werde weiter barrierefrei ausgebaut, versicherte sie. Die guten Kontakte zu den Verbänden und Selbsthilfeorganisationen der behinderten Menschen unterstrich auch Georg Schmolz, der Leiter der Abteilung Barrierefreiheit beim MDR in seinen Ausführungen. Deutlich wurde in der Diskussion aber auch, dass die gesellschaftliche Teilhabe in den Mediengesetzen sichtbarer werden muss und unsere Anliegen mehr Gehör finden müssen.

Was bedeutet Barrierefreiheit für eine Sendeanstalt wie den MDR? Sendungen mit Gebärdensprache werden ausgestrahlt. Beiträge werden untertitelt. Videotext wird auch in leichter Sprache präsentiert.

Etwa 80 Prozent aller Sendungen werden inzwischen mit Audiodeskription gestaltet. Das sind ungefähr vier Stunden Sendezeit an jedem Tag. Der Kinderkanal brachte etwa 5000 Sendeminuten in barrierefreien Formaten im Jahre 2019. Das war eine Zunahme von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der MDR hat den höchsten Anteil an Beiträgen mit Audiodeskription innerhalb der ARD. Im vergangenen Jahr erhielt der Sender darüber hinaus zum vierten Mal den deutschen Hörfilmpreis zugesprochen. Die Bilanz ist also positiv und wir können uns darüber freuen.

In diesem Jahr werden weitere Sendungen mit Audiodeskription angeboten. Wesentlich mehr Nachholbedarf besteht auf anderen Gebieten der Barrierefreiheit. Nach und nach Erscheinen auch die Beiträge in der Mediathek mit Audiodeskription.

In der Diskussion monierten einige Teilnehmer, dass Krimis überrepräsentiert sind. Sind Mord und Totschlag wirklich ein gesellschaftliches Bedürfnis? Auch tauchte der Wunsch auf, Werbebeiträge der Parteien barrierefrei zu gestalten. Dies sei in erster Linie Sache der Parteien selbst, so Schmolz. Deutlich wurde, dass Audiodeskription bei manchen Sendungen sehr schwierig und in der Kürze der Zeit zwischen Fertigstellung und Sendung nur schwer möglich ist. Die verantwortlichen Mitarbeiter werden sich dieses Problems aber weiter annehmen.

MDR Barrierefreiheit Strategien 2019 von Georg Schmolz, Leiter Barrierefreiheit MDR

(Quelle: Hans-Günther Funke, Pressesprecher, Blinden- uns Sehbehindertenverband Sachsen e. V.)

Magische Weihnachten

Ein großer Stern, kleine Sterne und weiße Schneeflocken. Text "Magische Weihnachten in Schwarz- und  Brailleschrift
Foto: KFL – BSVS
Wenn wir an Weihnachten denken, denken wir anleuchtende Kinderaugen und fröhliches Kinderlachen. Kinder lachen täglich 200- bis 400-mal, wir Erwachsene nur noch etwa 15-mal am Tag. Ein Lächeln kostet nichts und ist dennoch das schönste Geschenk der Welt. Nehmen wir unsere Kinder zum Vorbild, verschenken wir zu Weihnachten unser Lächeln und zaubern leuchtende Gesichter.
 
Der Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e. V. wünscht Ihnen ein frohes Weihnachtsfest im Kreise Ihrer Lieben und Zeit zum Genießen, Innehalten und Kräfte sammeln fürs neue Jahr.

X. Landesdelegiertenkonferenz

Landesvorstand BSVS
Foto: KFL – BSVS

40 Delegierte aus allen Kreisorganisationen, aus unseren Fach- und Arbeitsgruppen, die Mitglieder des Landesvorstandes sowie die Leiter der Einrichtungen unseres Verbandes  trafen sich am Samstag, dem 9. November 2019 im Dresdener Dorint Hotel zur X. Landesdelegiertenkonferenz des BSVS, um die jährlich nötige Verbandsroutine zu absolvieren und darüber hinaus wichtige Dokumente und Arbeitsmaterialien zu beraten und zu verabschieden.

Mit Freude und Genugtuung konnten wir feststellen, dass sich die Mitgliederzahl unseres Verbandes, erstmals seit vielen Jahren um 39 Mitglieder auf 1110 Mitstreiter erhöht hat. Doch bleibt es dabei, nur eine starke Selbsthilfe ist eine gute Selbsthilfe.

Die Anwesenden begrüßten Frau Judith Dolny als neue Vorsitzende der Kreisorganisation Erzgebirge. Ihr Stellvertreter ist Herr Frank Grunert.

Frau Michaela Mehlhorn ist seit dem 1. Oktober 2019 Leiterin der Villa Rochsburg und stellte sich den Delegierten vor. Die Anwesenden wünschten den Neuen Erfolg und Freude bei der Arbeit.

Viel Verbandsroutine war wiederum zu leisten. Unser Steuerberater, Herr Kästner präsentierte einen soliden und insgesamt ausgeglichenen Jahresabschluss für 2018.

Auszugsweise gab Herr Funke den Bericht des Landesvorstandes. Er ging dabei besonders auf die Schwerpunkte politische Gespräche, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Mitgliederbewegung sowie auf die personelle Lage unseres Verbandes ein.

Unregelmäßigkeiten in der Finanzarbeit stellte Frau Funke, die den Finanzbericht vortrug nicht fest.

Mit überwältigender Mehrheit entlasteten die Delegierten den Landesvor-sitzenden, Herrn Gruner, dessen Stellvertreter Herrn Schneider sowie die drei Beisitzer, Herrn Freudenberg, Herrn Funke und Herrn Leipnitz für das vergangene Jahr.

Die Konferenzteilnehmer diskutierten und verabschiedeten wichtige Dokumente.  Sie genehmigten sowohl den Haushaltsplan für 2020 als auch den Stellenplan des Verbandes. Gleiches galt für Änderungen in der Finanzordnung und in der Beitragsordnung. Alle diese Arbeitsmaterialien können in unserer Koordinierungsstelle beschafft werden.

Die Arbeitsschwerpunkte werden ergänzt und der XI. Landesdelegiertenkonferenz noch einmal zur Beratung und Verabschiedung unterbreitet.

Wir erlebten eine konstruktive und rege Diskussion zu allen Dokumenten.

Um das einheitliche Vorgehen bei Gesprächen mit Vertretern der Landesregierungen zu sichern, sprachen sich die Anwesenden dafür aus, in den ostdeutschen Blinden- und Sehbehindertenverbänden eine entsprechende Konzeption dazu zu erarbeiten. Das Blindengeld darf nicht auf Pflegegrade angerechnet werden. Wir treten für Barrierefreiheit in jederlei Form und in allen Bereichen ein. Die diesbezüglichen Normen sind zu vereinheitlichen und überall einzuhalten. Wir treten dafür ein, dass bessere Arbeitsmöglichkeiten für blinde und sehbehinderte Menschen vor allem auf dem ersten Arbeitsmarkt geschaffen oder erhalten werden. Den Kündigungsschutz für Behinderte auszuhebeln ist der falsche Weg und wird von uns entschieden abgelehnt und bekämpft.

Vorgeschlagen wurde, ein Seminar für ehrenamtlich tätige Mitstreiter zu veranstalten. Die Gespräche des Vorstandes mit Vertretern der Kreisorganisationen sowie von Fach- und Arbeitsgruppen werden 2020 fortgesetzt. Sie sollen wieder durch Regionalkonferenzen ergänzt werden. Mitstreiter in den Kreisen sollen beispielsweise in Stadtratssitzungen die Probleme blinder oder sehbehinderter Menschen erläutern.

Unsere Wahlleiterin, Frau Prinz bat darum, die Wahlkommission um mindestens zwei Mitglieder ab der XI. Landesdelegiertenkonferenz zu verstärken. Ein Blinder sollte mindestens hier mitwirken.

Die Delegierten diskutierten auch die Situation bei Rehabilitations- und Mobilitätslehrern. Viele von ihnen gehen demnächst in den Ruhestand. Neue Lehrer sind bei der derzeitigen Vergütung kaum zu finden. Zurzeit hat ein blinder oder sehbehinderter Mensch etwa 18 Monate auf ein Mobilitätstraining zu warten. Das ist sehr unbefriedigend und so nicht hinnehmbar. Doch müssen wir bemerken, dass unser Verband Ausbildungskosten in Höhe von etwa 58.000 € für einen Lehrer nicht tragen kann.

Der Landesvorstand dankt allen haupt- und ehrenamtlichen Mitstreitern, unseren Freunden und Bekannten, vor allem aber unseren vielen sehenden Helfern für ihre vielfältige Unterstützung, denn ohne sie ist die Arbeit einer Organisation wie der unsrigen nicht denkbar und nicht möglich.

(Quelle: Hans-Günther Funke, Pressesprecher BSVS)