Seit über 500 Jahren gibt es in Annaberg-Buchholz die Annaberger Kät. Das größte Volksfest in Sachsen. Andere würden wohl einfach Rummel sagen, aber für uns Erzgebirger ist es unsere Kät. Entstanden aus dem Fest zur Dreieinigkeit. Da der Erzgebirger es aber nicht so mit dem Hochdeutsch hat, heißt es bei uns Dreienischkät und so blieb irgendwann nur Kät übrig.
Auf der Kät kommt jeder auf seine Kosten. Entweder versucht man sein Glück an der Losbude, genießt eine Fahrt mit dem Riesenrad oder auch etwas Wilderes, wenn gewünscht. Natürlich gibt es auch zahlreiche kulinarische Köstlichkeiten.
Damit auch Menschen mit Einschränkung dies einmal ganz entspannt ausprobieren können, haben sie immer am Donnerstag von 10:00 – 12:00 Uhr die Möglichkeit dazu.
Da mussten einige Mitglieder der RG Annaberg natürlich dabei sein. Während manche eine Runde mit dem Riesenrad drehten, testeten andere die Stärke ihres Magens beim Breakdance. Ganz mutig war ein Mitglied. Mit fast 81 Jahren ließ er sich von 80 Metern Höhe mit 100 km/h in die Tiefe fallen, einfach nur Wahnsinn.
Großen Spaß hatten wir im Spiegellabyrinth, wo wir auf der Suche nach dem Ausgang durch die Gänge irrten. Vor allem da man als blinder Mensch klar im Vorteil ist, da man von seinem Spiegelbild nicht abgelenkt wird. Ebenfalls sehr lustig und abenteuerlich war das Fun-Haus. Hier gab es alle möglichen Hindernisse zu überwinden. Seien es bewegliche Bodenplatten, Drehscheiben oder riesige Schaumgummiwalzen, wo man sich durchquetschen musste.
Selbstverständlich gab es danach auch noch etwas Leckeres zu essen, was nach dem ganzen Adrenalinausstoß auch bitter nötig war.
Viele Menschen mit einer Einschränkung nutzen jedes Jahr die Möglichkeit, die Annaberger Kät außerhalb der regulären Öffnungszeit zu besuchen. Denn gerade für Rollstuhlfahrer oder Menschen mit einer geistigen Einschränkung ist es sonst oftmals schwierig.
Darum geht mein Dank an die Stadt Annaberg und vor allem an die Schausteller, die dies möglich machen.
Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr.
(geschrieben von Judith Dolny, Vorsitzende Kreisorganisation Erzgebirge)